Imagefoto mit dem VENTO, ATS-Imagebilder

Wandern – lässt Herzen besser schlagen

Wenig Bewegung und ein stressiger Alltag: Zeit, etwas für unser lebens­not­wendiges Herz-Kreislauf-System zu tun und es ein wenig zu trai­nieren. Meine Empfehlung: Bewegung in der Natur! Eine Wanderung oder ein Spaziergang an der frischen Luft helfen nämlich eindeutig beim Stres­sabbau. Wie das genau funk­tioniert, lest Ihr im aktuellen Blog­artikel.

Imagefoto mit dem CADIN GTX LO, 2021_Dr. Micha Bahr

Dr. Micha Bahr

Lehrpfade

Wenn wir unseren Alltag genau analy­sieren, stellen wir fest, dass wir sehr wenig in Bewegung sind. Wenn wir dann noch die Dinge unter die Lupe nehmen, die uns bewusst oder viel­leicht auch unbewusst stressen, werden wir sicherlich viele Faktoren iden­ti­fi­zieren, die sich negativ auf unser Herz-Kreislauf-System und unsere Psyche auswirken.

Auch pande­mie­be­dingte Umstel­lungen, wie zum Beispiel Home­office, kamen in letzter Zeit hinzu. So musste so mancher das Sport­programm auf dem Weg zur Arbeit aufhören, weil der Weg zur Arbeit vom Bett zum Schreibtisch ins Nach­ba­r­zimmer verkürzt wurde. Hinzu kam die Zunahme des Medi­en­konsums, der unter Corona deutlich ange­stiegen ist.

Also wäre es wieder einmal Zeit, etwas für unser lebens­not­wendiges Herz-Kreislauf-System zu tun und es ein wenig zu trai­nieren. Meine Empfehlung: Bewegung in der Natur! Eine Wanderung oder ein Spaziergang an der frischen Luft helfen nämlich eindeutig beim Stres­sabbau.

Was passiert im Körper bei zu viel Stress?

Bei zu viel Stress wird vermehrt das Stress­hormon Cortisol ausge­schüttet, welches neben vielen guten auch schlechte Eigen­schaften hat. So führt Cortisol zu einer Erhöhung unseres Blut­druckes. Wenn dieser daue­r­hafterhöht ist, führt dies zu einer Schä­digung unserer Gefäße und zu deut­lichen Belas­tungen unseres Herzens. Dies kann zu einer Schä­digung unseres Herz-Kreislauf-Systems bis hin zum Herz­infarkt führen. Auch das Schlag­anfall Risiko wird deutlich erhöht.

  • Stress sorgt dafür, dass unsere Nebenniere vermehrt Cortisol produziert, welches sich dann negativ auf unser Herz-Kreislauf-System, unsere Muskulatur unseren Magen und unser Immunsystem auswirkt.

    Stress sorgt dafür, dass unsere Nebenniere vermehrt Cortisol produziert, welches sich dann negativ auf unser Herz-Kreislauf-System, unsere Muskulatur unseren Magen und unser Immun­system auswirkt.

Beim Bewegen in der Natur wird nach­weislich Stress abgebaut und zusätzlich werden auch die Stress­hormone im Blut vermindert. Wandern eignet sich besonders gut zum Stres­sabbau und zum Training unseres Herz-Kreislauf-Systems. Darüber hinaus stärkt es unsere Muskeln und unser Immun­system.

Mute Dir nicht zu viel zu!

Wer beschließt, Stress durch Bewegung zu bekämpfen, sollte hierbei allerdings ein paar Dinge beachten. Wichtig ist, dass man sich Strecken aussucht, die zu einem selbst und zu der momentanen Situation passen. Wenn man etwas träge geworden ist und viel­leicht aufgrund der verän­derten Situation zuletzt etwas an Gewicht zugelegt hat, sollte man nicht dort wieder einsteigen, wo man mit zehn Kilo weniger vor einem Jahr aufgehört hat. Das könnte nämlich dann erneuten Stress auslösen, was wir ja gerade nicht wollen. Auch wenn man älter geworden ist, sollte man versuchen, die Strecken so auszu­wählen, dass man sie ohne Mühe bewältigen kann.

Das gute am Wandern ist, dass man sich spontan steigern oder auch bremsen kann. Man kann den Herz­schlag beschleunigen oder verlangsamen – je nachdem, was gerade gewünscht ist. Dies lässt sich einfach durch schnelleres oder lang­sameres Gehen steuern. Das Tempo und die Tour können problemlos so angepasst werden, wie man es gerade für gut empfindet und wie es zur allge­meinen Lebens­si­tuation passt.

Die positiven Effekte des Wanderns

Wer sich aufgerafft hat, die Wander­schuhe fest­gezurrt und endlich draußen ist in der Natur, spürt bereits beim Losgehen, dass durch die Fokus­sierung auf Strecke, Weg und Natur die Alltags­ge­danken von einem abfallen und man damit beginnt, ganz andere Dinge um sich herum wahr­zu­nehmen. Je länger man dann vor sich hinläuft, je mehr man in die Natur eintaucht, umso mehr fällt die psychische Last, die man mit sich trägt ab und man spürt nur noch den Weg und die Land­schaft um einen herum. Man beschäftigt sich mit dem, was man sieht und vergisst vieles, was einen eigentlich beschäftigt. Diese Form des Stres­sabbaus ist einer der größten gesund­heits­för­der­lichen Effekte beim Wandern.

  • Imagefoto mit dem CAMINO EVO GTX,

Hinzu kommt natürlich auch der Trai­nings­effekt. Beim Wandern mit Stöcken werden viele unserer Muskel­gruppen gleichmäßig trainiert und unser Herz-Kreislauf-System ordentlich in Schwung gebracht. Das groß­artige hieran ist, dass wir, wie bereits weiter oben erwähnt, unser Tempo und unsere Belastung selbst bestimmen können. Dadurch sind sehr viele indi­vi­duelle Möglich­keiten gegeben – von der gemüt­lichen Tages­wanderung über mehr­tägige Stre­cken­wanderungen mit schwerem Gepäck bis hin zum Speed­hiking. Eine Stei­gerung ist folglich nach jedem Geschmack möglich und somit kann jeder sein Herz und seinen Kreislauf so trai­nieren, wie er es für erfor­derlich hält.

Trinken nicht vergessen!

Wer beim Wandern weit nach oben geht, der sollte eines immer beachten: Viel Trinken! Denn in Höhen ab 1600 Metern hat die Luft einen geringeren Sauer­stoffdruck. Dies erhöht zwar den Trai­nings­effekt, sorgt aber auch dafür, dass der Körper vermehrt rote Blut­kör­perchen bildet, um den Zellen ausreichend Sauerstoff anbieten zu können.

  • 2021_thomasulrich_ats_d214151

Da rote Blut­kör­perchen zu den festen Bestand­teilen unseres Blutes gehören, muss man damit rechnen, dass das Blut etwas „dicker“ wird. Aus diesem Grund muss in größeren Höhenlagen unbedingt auf eine ausrei­chende Trinkmenge geachtet werden. Ansonsten kann es bei einem vorge­schä­digten Gefä­ß­system auch auf diesem Weg zu Verstop­fungen und damit zu einem Infarkt kommen. Dann wäre das Gegenteil von dem erreicht, was wir eigentlich wollen. Packt Euch somit immer eine ausrei­chende Menge zu trinken ein. So könnt Ihr durch ein ange­messenes Training beim Wandern Stress redu­zieren und Euer Herz-Kreislauf-System nach­haltig kräftigen.

Hinzu kommen dann die vielen Glücks­momente, die das Herz höher­schlagen lassen (was dann ja auch wieder risikolos geht) und uns einen nach­haltigen Erho­lungs­effekt liefern. Ich denke da an wunder­schöne Panoramen, Sonnenauf- und untergänge, Gipfel­er­lebnisse oder Tier­be­ob­ach­tungen. Also einfach die kleinen Freuden, die so eine Wanderung zu etwas ganz Großem werden lassen.

Schreibt mir doch einfach mal im Blog, was so Eure tollen Erlebnisse in der Natur in 2021 waren.

Euer Micha